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Hirnlappen

Hauptfunktionen

Frontallappen

- Bewegungskontrolle (Motorik, primärer Motorkortex)

- Planen, Denken, Problemlösen (präfrontaler Kortex)

- Sprachproduktion (Broca-Zentrum, linksseitig)

- Impulskontrolle und emotionale Regulation

Parietallappen

- Verarbeitung von Berührungs-, Schmerz- und Temperaturreizen (primärer somatosensorischer Kortex)

- Räumliche Orientierung und Körperbewusstsein

- Integration sensorischer Informationen

Temporallappen

- Hören und Sprachverständnis (Wernicke-Zentrum, linksseitig)

- Gedächtnisbildung (Hippocampus)

- Verarbeitung von visuellen und auditorischen Reizen

Okzipitallappen

- Verarbeitung visueller Reize (primärer und sekundärer visueller Kortex)

Limbisches System

- Emotionen, Gedächtnis, Motivation (z. B. Amygdala, Hippocampus)

Kleinhirn (Cerebellum)

- Koordination von Bewegungen, Gleichgewicht, Feinmotorik

Erweiterte Vergleichstabelle: Parkinson-Krankheit und Demenzen (mit einfachen Erklärungen)

Merkmal

Parkinson-Krankheit

Alzheimer-Krankheit

Morbus Pick (Frontotemporale Demenz)

Definition

Chronische neurodegenerative Erkrankung mit motorischen und nicht-motorischen Symptomen.

Neurodegenerative Erkrankung mit schrittweisem Verlust kognitiver Funktionen und Demenz.

Neurodegenerative Erkrankung mit vorwiegender Schädigung des Frontal- und Temporallappens.

Pathogenese

- Untergang dopaminerger Neurone in der Substantia nigra.
- Bildung von Lewy-Körperchen.

- Bildung von Amyloid-Plaques (außerhalb der Zellen) und Tau-Protein-Knötchen (innerhalb der Zellen).

- Ansammlung abnormer Tau-Proteine im Gehirn.

Pathophysiologie

- Dopaminmangel → Basalganglien steuern Bewegungen schlechter.
- Hemmung der Bewegungen durch Überaktivität.

- Nervenverbindungen und Gedächtnisstrukturen im Gehirn gehen verloren.

- Abbau von Nervenzellen im Frontalhirn → Verhaltensprobleme.

Motorische Hauptsymptome

Tremor (Zittern): Unkontrolliertes Zittern, v.a. in Ruhe.
Rigor: Muskelsteifheit.
Akinese: Bewegungen werden langsamer oder stoppen.
Posturale Instabilität: Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten.

Keine typischen motorischen Symptome.

Keine typischen motorischen Symptome, aber manchmal Verhaltensauffälligkeiten, die die Bewegung betreffen.

Rolle der Basalganglien

Basalganglien können Bewegungen nicht richtig starten oder stoppen.

Keine primäre Rolle.

Keine primäre Rolle.

Rolle des Thalamus

Thalamus ist durch gestörte Signale gehemmt und kann Bewegungen nicht gut an die Muskeln weiterleiten.

Keine direkte Rolle.

Keine direkte Rolle.

Beteiligte Neurotransmitter

Dopamin↓: Weniger Kontrolle über Bewegungen.
Acetylcholin↑: Verursacht Zittern.

Acetylcholin↓: Gedächtnisverlust.
Glutamat↑: Zelltod durch Übererregung.

Serotonin↓ und Dopamin↓: Beeinflusst Emotionen und Verhalten.

Epidemiologie

- Prävalenz: 0,3–0,5 %.
- Altersgipfel: 60–70 Jahre.

- Häufigste Demenzform (5 % der über 65-Jährigen).

- 10–20 % aller Demenzen.
- Beginn oft vor 65 Jahren.

Diagnostik

- Klinisch: Zittern, Muskelsteifheit, langsame Bewegungen.
- Bildgebung: Dopaminmangel in SPECT.

- Bildgebung: Hirnatrophie (Schwund von Hirngewebe).
- Liquoruntersuchung: Erhöhte Tau-Proteine.

- Bildgebung: Schrumpfung des Frontalhirns.
- Genetische Tests bei familiärer Häufung.

Therapie

- Medikamentös: L-Dopa, MAO-B-Hemmer.
- Chirurgisch: Tiefe Hirnstimulation.

- Medikamentös: Acetylcholinesterase-Hemmer, NMDA-Antagonisten.

- Symptomatisch: Antidepressiva, Verhaltenstherapie.

Erklärung der Hauptsymptome von Parkinson:

  1. Tremor (Zittern):
    • Hände zittern, auch wenn sie nicht benutzt werden.
    • Ursache: Zu wenig Dopamin führt zu einer Überaktivität in den Basalganglien.
  2. Rigor (Muskelsteifheit):
    • Die Muskeln sind angespannt und fühlen sich steif an.
    • Ursache: Signale zwischen Gehirn und Muskeln sind gestört.
  3. Akinese (Bewegungsarmut):
    • Bewegungen werden langsam oder schwerfällig.
    • Ursache: Die Steuerung für Bewegungen funktioniert nicht mehr richtig.
  4. Posturale Instabilität (Gleichgewichtsstörung):
    • Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten → häufiges Stolpern oder Stürzen.
    • Ursache: Kontrollmechanismen im Gehirn arbeiten nicht mehr effizient.